Dachsanierung bei der AOK-Nordseeklinik auf Amrum
Dämmstoffkur für ältestes Klinikhaus
Kinder großziehen kann anstrengend sein, besonders für die Eltern. Auch deshalb haben gesundheitsfördernde Auszeiten mit medizinisch-therapeutischen Anwendungen für Mütter eine lange Tradition in Deutschland. Früher hießen sie „Mutter-Kind-Kuren“, heute „Mutter-/Vater-Kind-Maßnahme“, aber immer geht es um eine stationäre medizinische Vorsorge oder Rehabilitationsmaßnahme für alle, die in Erziehungsverantwortung stehen. Finanziert durch die Krankenkassen, umfasst die Maßnahme für Mütter, Väter oder Großeltern 21 Tage. Beliebter Standort für Einrichtungen, die solche Maßnahmen anbieten, sind die deutschen Nordseeinseln mit gesundem Seeklima, entspannender Natur und ausreichend Distanz zum Alltag. Auch auf Amrum findet sich mit der AOK-Nordseeklinik ein Zentrum für die medizinisch verordnete Wiederherstellung der Kräfte für den Erziehungsalltag. Jetzt erhielt das älteste der 16 Klinikhäuser selbst eine „bauliche Reha-Maßnahme“ in Form einer umfassenden Dachsanierung mit hochwirksamen und auf die jeweilige Dachkonstruktion abgestimmten PU-Dämmsystemen von puren.
Alle Häuser der AOK-Nordseeklinik liegen verteilt am Rande der Dünen. Hier wohnen Mütter, Väter und Kinder in kleinen Hausgemeinschaften in einer Art „Klinikdorf“. Das älteste Haus „Sonnenau“ wurde bereits 1893 vom westfälischen Pastor Friedrich von Bodelschwingh als Urlaubsquartier erbaut. In den Folgejahren kamen weitere Häuser hinzu. 1993 übernahm die Rehasan, Trägerin der AOK-Nordseeklinik, die Bestandsgebäude. Nach umfassenden Sanierungsmaßnahmen und dem Bau weiterer Häuser entstand das Klinikdorf, in dem 1995 die ersten Patienten ihre medizinisch indizierte Auszeit nahmen.
Sanierung der Dächer
Aber nicht nur Menschen erhalten auf Amrum eine Rehabilitationsmaßnahme, sondern auch die Klinikgebäude. Im November 2023 startete für das älteste Haus eine substanzerhaltende Sanierung der Dachflächen. Unter der fachkundigen Planung durch den beauftragten Architekten Dipl.-Ing. Peter Heck-Schau, konnte auf insgesamt drei Dachflächen die Deckung bzw. Abdichtung erneuert werden. Im Zuge der Maßnahme wurden die Bauteile zugleich fachgerecht und zukunftsfähig wärmegedämmt. Dabei kamen passend auf die jeweiligen Dachkonstruktionen abgestimmte hochwirksame PU-Dämmsysteme von puren zum Einsatz.
Rückbau bis zu den Sparren
Ausgeführt wurden die Dacharbeiten von dem Rendsburger Dachdeckerbetrieb Schulz. Auf dem Hauptdach, einer abgewandelten Kreuzdachkonstruktion mit einer Gesamtfläche von 450 Quadratmetern, wurde die vorhandene Ziegeldeckung samt Trag- und Konterlattung bis auf die Holzschalung oberhalb der Sparren zurückgebaut. Als Notabdichtung und Konvektionssperre verlegten die Fachhandwerker auf den Satteldachflächen und Schleppgaubendächern, die robuste und mechanisch stark belastbare puren TOP DSB 100. Die blendfreien und mit dem „Kleber-auf-Kleber-System“ ausgerüsteten Bahnen weisen einen sd-Wert von ≥ 100 m auf. Zugleich diente sie als Witterungsschutz für die darunterliegende Konstruktion während der gesamten Arbeiten.
Hochwirksame Aufsparrendämmung
Im nächsten Arbeitsschritt verlegten die Dachdecker das Steildachdämmsystem puren Perfect mit umlaufender Nut und Feder auf den Teildächern mit 25 Grad Neigung. Die hochwirksamen Dämmelemente in WLS 023 weisen einen Bemessungswert der Wärmeleitfähigkeit λB (Lambda B)=0,023 W/(mK) gemäß DIN 4108-4 auf. Zur dauerhaft winddichten und kapillarfreien Verklebung der oberseitig aufkaschierten diffusionsoffenen Unterdeckbahnen sind diese im überlappenden Nahtbereich werkseitig ebenfalls mit dem „Kleber-auf-Kleber“-System ausgerüstet. Fixiert wurden die PU-Dämmplatten mit passenden durch die Konterlattung verschraubten Systemschrauben. Auf die nachfolgende Traglattung deckten die Fachhandwerker die neuen Dachsteine ein.
Passende Dämmstofflösung
Auch das Dach der dreiseitig um das Gebäude verlaufenden Veranda wurde im Zuge der Sanierung erneuert. Hier kamen auf der insgesamt 190 Quadratmeter umfassenden Fläche aufgrund der geringen Dachneigung von 2 Grad als Dämmung beidseitig Alu-kaschierte puren Flachdach-Dämmplatten zum Einsatz. Die mit umlaufendem Stufenfalz ausgerüsteten PU-Dämmplatten in WLS 023 verarbeiteten die Dachhandwerker in 100 mm Dicke.
Geringe Neigung erforderte ein wasserdichtes Unterdach
Ein drittes, rund 200 Quadratmeter großes Satteldach über einem Anbau an das Hauptgebäude wurde ebenfalls energetisch saniert. Aufgrund der Dachneigung von nur 9 Grad und der vorgesehenen Nutzung waren hier Zusatzmaßnahmen zur Regensicherheit beim neuen Dachaufbau notwendig. Nach dem Rückbau bis zu den Sparren folgte eine Lage puren TOP DSB 100 als Konvektionssperre. Die Dämmschicht erstellten die Fachhandwerker aus 100 mm dicken puren Unterdach 023-Dämmplatten mit umlaufender Nut und Feder. Mit dem puren Unterdach Steildachdämmsystem lassen sich sowohl regensichere (Klasse 2) als auch wasserdichte (Klasse 1) Unterdächer realisieren. Zusätzlich bietet das System eine hochwirksame, dauerhaft zuverlässige und wärmebrückenfreie PU-Aufsparrendämmung. Oberseitig sind die PU-Hartschaumplatten mit einer monolithischen und diffusionsoffenen High-Tech-Unterdachbahn mit einem sd-Wert < 0,35 m kaschiert. Neben der klassischen Verklebung im überlappenden Nahtbereich kann die wind-, regen- und wasserdichte Unterdachbahn mittels THF-Quellschweißmittel oder mit dem Heißluftfön verschweißt und zum regensicheren oder wasserdichten Unterdach weiterverarbeitet werden.
In Amrum fügten die Dachdecker die aufkaschierte Unterdachbahn zum wasserdichten Unterdach. Zusätzlich wurde die Konterlattung mittels materialhomogener HIGH-TECH First- und Gratstreifen in die Abdichtung eingebunden. Neben Traglattung und Deckung mit Dachsteinen wurde auf dem Satteldach zusätzlich eine PV-Anlage installiert.
Für jedes Dach die passende Lösung
Bei der Sanierung des ältesten Klinikgebäudes auf der Nordseeinsel Amrum überzeugten gleich drei unterschiedliche PU-Dämmstoffsysteme. Sie stellten jeweils eine auf die Dachkonstruktion und -neigung abgestimmte optimale Lösung dar, um das Haus „Sonnenau“ auch zukünftig für „Mutter-/Vater-Kind-Maßnahmen“ zu nutzen.