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Schmuckreiches Detail des „Drachentöters“.

Schmuckreiches Detail des „Drachentöters“.

Fünf Tage lang, vom 11. bis zum 15. Januar nahmen insgesamt elf Dachdecker und eine Dachdeckerin an dem Kurs „Ornamentdeckung“ bei der Handwerkskammer (HWK) Köln teil. Die HWK Köln war neben einzelnen Berufsfachschulen die erste Handwerkskammer, die einen solchen Kurs anbietet. Die Ergebnisse der ersten beiden Lehrgänge stießen im Social Media auf große Resonanz. Entsprechend war auch der Andrang auf die begrenzten Teilnehmerplätze.

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Neben Martin Lorenz konnte Lehrgangsleiter und Dachdeckermeister Hans-Peter Koennecke wieder DDM Uwe Bierbaum als Referenten gewinnen, der bereits mehr als 200 Ornamente realisiert hat. In der theoretischen Einführung ging es um die Grundlagen der Ornamenterstellung: von der Motivsuche über die unterschiedlichen Möglichkeiten der Vorlagenherstellung bis hin zu Zeitwerten und Kalkulation. Im praktischen Teil sollte jeder Teilnehmer sein eigenes Ornament erstellen. Die Motivwahl erfolgte schon vor dem Lehrgangsbeginn. Hans-Peter Koennecke skalierte die entsprechenden Vorlagen auf Originalgröße und übertrug sie anschließend auf zwei übereinanderliegende Musterbögen. Dank dieser Vorarbeit konnten sich die Lehrgangsteilnehmer voll und ganz auf die Umsetzung der jeweiligen Ornamente konzentrieren.

Aber das war nicht das Einzige, was schon vor dem eigentlichen Start vorbereitet wurde. Einige der Ornamente wurden mit handgefertigten Elementen aus Kupfer oder Zink

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Detailarbeit am Superhelden mit Pinsel und speziellem Oel zur Hervorhebung bestimmter Bereiche.

ergänzt. Auch sie lagen für die Ornamentherstellung schon bereit. Ebenso wie der notwendige Farbschiefer, der wie in den Jahren zuvor vom Schieferunternehmen Primero-Schiefer GmbH, geliefert wurde.

Die Bandbreite der erstellten Ornamente spiegelt sehr gut die Spielarten und Techniken von Schieferornamenten wider. Neben Bildern von Greifvögeln, einem Motorrad, einem Schmetterling und einer Hexe überzeugten das Konterfei eines klassischen Superhelden, ein Stadtpanorama, ein Gemeindewappen, ein VW-Bus sowie die dramatische Darstellung des Drachentöters. Letztere wurde von der einzigen Teilnehmerin des Lehrgangs erstellt. „Ursprünglich war es als Teamarbeit angedacht“, so Hans-Peter Koennecke, „Leider musste die zweite Teilnehmerin aus gesundheitlichen Gründen absagen.“ Am Ende konnte das monumentale Werk dank vieler helfender Hände doch noch fertiggestellt werden. Denn üblicherweise nehmen die Handwerker nach dem Lehrgang ihre „Kunststücke“ mit nach Hause. Eine erste „Nagelprobe“ für die Ornamente. Denn dann zeigt sich, ob alle Steine auch ausreichend fixiert sind.

Selbstverständlich wird es auch im kommenden Jahr von der HWK Köln wieder ein Angebot in Sachen Schieferornamente geben. „Aufgrund der großen Nachfrage bieten wir in 2017 sogar zwei Lehrgänge an“, weiß Hans-Peter Koennecke. „Und der erste ist bereits ausgebucht.“